Du suchst etwas bei Google und bekommst die wichtigsten Infos direkt auf einen Blick, ohne auch nur auf einen Link klicken zu müssen – das ist erstmal noch nichts Neues. Google hat sich seit jeher auf die Fahnen geschrieben, Usern das beste und komfortabelste Suchergebnis zu liefern. Und Featured Snippets sowie Weitere Fragen sind bereits seit Jahren fester Bestandteil der Suchergebnisseite (Search Engine Result Page oder SERP).
Neu ist allerdings: Anstatt Websites direkt zu zitieren, stellt Generative AI dir in KI-Übersichten konsolidierte Antworten aus verschiedenen Quellen zusammen. Dieser Google AI Overview, der seit März 2025 auch in Deutschland bzw. im DACH-Raum ausgerollt wurde, steht für einen Paradigmenwechsel im Suchverhalten, der spürbare Auswirkungen darauf hat, wie Unternehmen Sichtbarkeit, Klicks und Leads generieren.
„Google will do the Googling for you“
Liz Reid, Google Head of Search
Wichtig ist: Weder SEO noch SEA sind „tot“, noch „klauen“ die AI Overviews auf Google deiner Website sämtliche Klicks. Deswegen wollen wir in diesem Artikel einen realistischen Blick auf Google AI Overviews und ihre Auswirkungen werfen und dir zeigen, welche Strategien jetzt wirklich zählen und dein Business zukunftsfähig für die KI-Suche aufstellen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Google AI Overviews sind keine „Ranking-Killer“ erfordern aber strategische Anpassungen deiner SEO- & SEA-Strategie
- Für SEO & SEA werden Kontext, Relevanz und Funnel-Logik wichtiger, als möglichst viele Klicks um jeden Preis
- User, die trotz Google AI Overview weiter recherchieren, bringen ein höheres Conversion-Potenzial mit
Unsere Einschätzung: Mit Google AI Overviews hin zu mehr Kontext & Relevanz
Google AI Overviews liefern Usern direkte Antworten auf Fragen und strukturieren die klassische SERP um. Das kann kurzfristig organische Traffic-Verluste hervorrufen und die Sichtbarkeit von Google Ads beeinträchtigen. Mittelfristig gesehen ergeben sich durch AI Overviews allerdings neue Platzierungsmöglichkeiten und kontextuelle Sichtbarkeit, die Klicks mit einem höheren Conversion-Potenzial zur Folge haben.
Im Klartext bedeutet das: Weniger Klicks müssen nicht unbedingt weniger Conversions bedeuten.
Damit markieren AI Overviews nicht das Ende von SEO und SEA – ganz im Gegenteil. Je früher du dich auf AI Search kompatibles Online-Marketing einstellst, umso besser kannst du die Sichtbarkeit und Relevanz deines Unternehmens durch kontextstarken, gut strukturierten und nutzerfokussierten Content stärken und ausbauen. Wir haben bereits festgestellt, dass von uns betreute Unternehmen mit einer starken Content-Strategie häufiger ausgespielt werden.
Was konkret für dich wichtig ist, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen, zeigen wir dir in diesem Artikel. Um tiefer einzutauchen, kontaktiere uns einfach für ein unverbindliches Strategiegespräch.
Was ist der Google AI Overview?
Der Google AI Overview ist eine KI-generierte Zusammenfassung von Inhalten aus verschiedenen Quellen, die eine Suchanfrage direkt beantworten. Google platziert die KI-Übersicht meist an Position Zero, d.h. über den organischen und entweder vor oder nach den ersten bezahlten Suchergebnissen (Google Ads). Die Quellen, die Google heranzieht, werden auf der rechten Seite dargestellt.
Das Ziel: User müssen sich nicht mehr selbst durch die organischen Suchergebnisse klicken, sondern finden und verstehen sofort die Information, die sie suchen. Vielleicht kannst du es dir schon denken – ob das bei hochkomplexen, erklärungsbedürftigen Fragen oder Produkten wie im B2B- und IT-Bereich funktioniert, ist fraglich.
Rollout der AI Overviews auf Google in Deutschland, im DACH-Raum & weltweit
Start der Google AI Overviews war bereits 2023 in den USA, damals noch unter dem Namen SGE (Search Generative Experience). Der offizielle Rollout begann im Mai 2024 ebenfalls in den USA und bis Ende 2024 auch in Kanada, Indien und UK. Seit März 2025 sind die Google AI Search-Results auch in Europa aktiviert.
Zum technischen Hintergrund: Google generiert den Overview mit Generativer AI (u. a. Gemini) über RAG (Retrieval-Augmented Generation). Statt nur Inhalte aus Trainingsdaten zu verwenden (wie z. B. bei einigen ChatGPT-Modelle der Fall) kombiniert die KI aktuelle Inhalte verschiedener Quellen und generiert daraus eine Antwort. Als Quellen nutzt die KI u. a. öffentlich zugängliche Websites sowie den Google Search Index und den Google Knowledge Graph. Welche Websites relevant sind, bewertet Google anhand von Algorithmen (u. a. Suchintention und E-E-A-T-Kriterien). Jeder Google AI Overview wird dynamisch generiert und ist nicht reproduzierbar.
Wann spielt Google AI Overviews aus?
Eine Studie von Semrush untersuchte mehr als 10 Millionen Suchanfragen zwischen Januar und März 2025 und stellte fest: Die Anzahl der Suchanfragen, die einen Google AI Overview auslösten, hat sich von 6,49 Prozent im Januar auf 13,14 Prozent im März verdoppelt. Aktuelle Schätzungen gehen sogar davon aus, dass sie mittlerweile bei rund 50 Prozent liegen (Juni 2025).
Das heißt: Rund die Hälfte der Suchanfragen werden von Google mit einem AI Overview beantwortet, einige jedoch auch nicht. Wir gehen davon aus, dass dieser Anteil weiter steigen wird. Für den Moment gibt es jedoch einige ausschlaggebende Kriterien dafür, wann eine KI-Übersicht zu erwarten ist und wann nicht:
- Keywords: Google AI Overviews erscheinen eher bei informationsorientierten Longtail-Keywords mit geringer Eintrittsschwierigkeit – und eher nicht bei transaktionalen Keywords mit hohem Suchvolumen.
- Suchintention: Laut Semrush triggern informationsorientierte Suchanfragen bis jetzt (März 2025) mit rund 88 Prozent die meisten Google AI Overviews, ahrefs spricht sogar von 99 Prozent. Transaktionale und navigationsbezogene Suchen kommen auf unter 2 Prozent, kommerzielle Anfragen auf rund 9 Prozent.
- Branche: Einige Branchen scheinen bislang stärker von Google AI Overviews betroffen zu sein, als andere. Während wissenschaftliche Themen laut Semrush mehr als 20 Prozent KI-Übersichten verzeichnen, liegen Business und Industrie (noch) bei vergleichsweise geringen 4,2 Prozent.
- Komplexität: Je spezifischer und komplexer die Suchanfrage, desto wahrscheinlicher erscheint ein Google AI Overview – das entspricht ebenfalls den Longtail-Keywords, die wir bereits erwähnt haben.
- Gerät: Die Google Search scheint auf mobilen Geräten mehr AI Overviews auszuspielen, als auf Desktop.
Ein Ausblick: Google arbeitet kontinuierlich daran, den Output der AI Overviews zu verbessern, sodass wir davon ausgehen, dass der Anteil der Suchanfragen mit KI-Übersicht weiterhin steigen und sich auf alle Branchen ausweiten wird. Zukünftig werden voraussichtlich auch mehr transaktionale Keywords betroffen sein – denn diese zu „verschonen“ war bislang sinnvoll für Google, um das Geschäftsmodell Google Ads nicht zu gefährden. Allerdings werden zunehmen auch Google Ads in AI Overviews getestet.
Welche Auswirkungen haben AI Overviews auf SERP & Traffic im B2B-Bereich?
Im größeren Kontext gesehen sind AI Overviews Googles Antwort auf den Paradigmenwechsel im Suchverhalten, den KI-Tools und SearchGPT ausgelöst haben – weg von der Suche hin zur Antwort. Das gilt natürlich nicht nur für den B2C-Bereich, sondern auch für Entscheider, Einkäufer und IT-Verantwortliche im B2B-Bereich.
B2B-Suchanfragen sind häufig komplex, umfassen Longtail-Keywords, sind technisch, erklärungs- und beratungsbedürftig – sie erfüllen also verschiedene Trigger für Google AI Overviews. Welche Auswirkungen können wir also bislang beobachten?
Struktur der SERP
Am auffälligsten ist die Umstrukturierung der SERP-Seite mit dem „klassischen“ Aufbau aus:
- bezahlten Suchergebnissen (Google Ads)
- darunter organischen Suchergebnissen
- teilweise unterbrochen von Featured Snippets und Weitere Fragen
Der Google AI Overview erscheint dagegen prominent über oder unter den bezahlten Suchergebnissen – in jedem Fall allerdings vor den organischen Resultaten, die damit an Sichtbarkeit verlieren.
Herausforderungen
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Chancen
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Verlust an Sichtbarkeit, v. a. für organische Suchergebnisse, weniger Klicks auch bei guten Rankings |
Großes Potenzial für Seiten, die bislang nicht auf Platz 1 bis 3 ranken, Sichtbarkeit über Quellennennungen zu bekommen |
Weniger Fokus auf bezahlte Suchergebnisse durch prominente Darstellung der KI-Übersicht |
Neue Werbeformate entstehen, z. B. Google Ads innerhalb der Overviews oder ggf. auch Sponsored Overviews |
Komplexe Inhalte werden in den AI Overviews vorgegriffen und dabei oft zu generisch und vereinfacht dargestellt |
Fachkundige Entscheider mit viel Conversion-Potenzial merken das und klicken sich zu den Quellen weiter |
Zwischenfazit: Für B2B-SEO eröffnen sich durch die Umstrukturierung der SERP neue Chancen, mit fachlich fundierten, gut strukturierten Inhalten mehr Sichtbarkeit zu bekommen. SEA muss neue Werbeformate im Blick behalten, um sich an das veränderte Suchverhalten anzupassen.
Zero-Click-Verhalten
Zero-Klick-Suchen, also Suchanfragen auf Google, die zu keinem Klick auf eine weiterführende Seite führen, sind mindestens so alt wie Featured Snippets, die bereits seit 2014 ausgerollt wurden. Durchschnittlich war also auch vor der Einführung der AI Overviews mit Zero-Klick-Suchen von rund 30 Prozent zu rechnen.
Trotzdem liegt es auf der Hand, dass Google AI Overviews dieses Verhalten verstärken – warum sollte sich ein User schließlich weiterklicken, wenn die Antwort bereits geliefert wurde. Aber: Auch Semrush bestätigt, dass der Zusammenhang keinesfalls so banal ist. Zwar steigen die Zero-Klick-Suchen durchschnittlich, allerdings stark abhängig von der tatsächlichen Interaktion der User mit den Suchergebnissen und der Suchintention.
Wie erkennst du Zero-Klick-Suchen in Analysetools? Ein klassisches Phänomen sind steigende Impressionen und gute Rankings für bestimmte URLs in der Google Search Console, die Klickzahlen ziehen jedoch nicht entsprechend nach.
Herausforderungen
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Chancen
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Zero-Klick-Suchen für rein informative Inhalte (z. B. Definitionen, Glos sar-Einträge), die im AI Overview ausreichend abgebildet werden können |
Fundierte, hochwertige Inhalte werden bei komplexen Suchen eher als Quellen genannt und erhöhen die Markenbekanntheit |
Rein klickbasierte Leadgen-Strategien funktionieren bei zunehmenden Zero-Klick-Suchen nicht mehr |
Frühzeitige Adaption der Content-Strategie sichert langfristige Präsenz, steigern Trust und Reputation |
Zero-Klick-Suchen erschweren die Auswertung in Google Analytics und Google Search Console |
Chance für neue Leadgen-Strategien, die einen Mehrwert bieten und Klicks besser kanalisieren (z. B. Whitepaper, Demos) |
Zwischenfazit: Das Zero-Klick-Verhalten durch Google AI Overwies ist zwar real, bedeutet aber nicht, dass deine Website deswegen an Sichtbarkeit verliert. Im Gegenteil können KI-Übersichten sogar die Reichweite verstärken und – selbst bei weniger Klicks – durch eine höhere Kaufbereitschaft genauso viele Conversions erzielen. Sowohl für SEO als auch für Google Ads im B2B wird entscheidend sein, den nächsten Schritt in Richtung Conversion noch gezielter zu platzieren.
CTR (Click-Through-Rate) & Traffic
Wenn wir uns die CTR und den Traffic insgesamt vor dem Hintergrund des Zero-Klick-Verhaltens anschauen, ist klar, dass beide Werte sinken müssen, sobald ein Google AI Overview angezeigt wird. Gleichzeitig ist bei der CTR als Messwert Vorsicht angesagt, wenn du diese z. B. über die Google Search Console auswertest:
Die Formel für die Klickrate = Klicks / Impressionen x 100. Theoretisch bedeutet also: Die CTR ist der Anteil der Nutzer:innen, die ein Suchergebnis gesehen und dann auch geklickt haben. Das Problem ist aber: Die Google Search Console wertet eine Impression auch dann, wenn User nur den Google AI Overview lesen, deine Seite aber weiter unten auf der SERP erscheint und gar nicht tatsächlich gesehen, sondern nur ausgespielt wurde.
Wie vorher schon erwähnt, muss ein Rückgang an Klicks oder eine geringere CTR aber nicht unbedingt weniger Conversions bedeuten. Die Studien laufen noch, aber erste Zahlen von ahrefs weisen darauf hin, dass die Conversion-Rate von AI-Overview-Traffic wesentlich höher ist, als von „normalem“ SERP-Traffic. Die Logik dahinter: Die User haben sich bereits tiefer mit dem Thema auseinandergesetzt und sind nicht mehr im Top-, sondern im Mid-Funnel – und haben dadurch eine wesentlich höhere Bereitschaft, zu konvertieren.
Herausforderungen
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Chancen
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Rückgang von CTR und Traffic selbst bei guten Rankings, vor allem bei reinen Informationssuchen (Top-Funnel) auffällig |
Top-Rankings sind nicht mehr die einzige „Währung“ & pro AI-Klick steigt die Conversion-Wahrscheinlichkeit |
Rein informative Inhalte & ehemalige Traffic-Quellen wie Glossarartikel verlieren deutlich an organischem Traffic |
Große Chance für Early Adaptors mit durchdachter Content-Struktur & fundierten Fachbeiträgen |
Steigende Konkurrenz für Ad-Klicks auf relevante Keywords führt zu höherem Budgetdruck |
Kombination auf KI-kompatiblem Content & smarter SEA- und Tracking-Strategie führt zu qualifizierterem Traffic |
Zwischenfazit: Das zunehmende Zero-Klick-Verhalten durch Google AI Overviews hat zur Folge, dass auch die Klicks und damit die CTR für organische genauso wie für bezahlte Suchergebnisse sinken – vor allem für informative und Top-Funnel-Suchanfragen. Umso wichtiger wird es, SEO und SEA sinnvoll zu verzahnen und strategisch auf den Sales-Funnel auszurichten. Dann bekommst du vielleicht weniger Traffic, der allerdings qualitativ hochwertiger ist und zu mehr Leads führt.
Was bedeuten Google AI Overviews für deine B2B-SEO-Strategie?
Wenn wir also die Auswirkungen von Google AI Overviews auf die SERP-Struktur, das Klickverhalten, die CTR und den Traffic betrachten, wird klar: Die klassische SEO-Strategie, um jeden Preis auf den vorderen Plätzen zu landen, ist allein nicht zukunftsfähig. Selbst wenn es vermutlich noch ein paar Jahre dauern wird, bis KI-Tools mit der klassischen Google-Suche gleichziehen (auch dazu gibt es eine interessante Studie von Semrush) ist es für B2B-Unternehmen wichtig, so schnell wie möglich SEO AI-kompatibel umzusetzen.
Denn selbst innerhalb des Systems Google geht es nicht mehr nur um Rankings, sondern um Relevanz für KI. Das bedeutet: Es ist nicht nur wichtig, was du sagst, sondern wie du es sagst. Dein Content muss Suchintention, Struktur und Expertise systematisch verbinden, damit du in Google AI Overviews als vertrauenswürdige Quelle zitiert wirst und über Relevanz Sichtbarkeit gewinnst. Viele der Strategien, die dafür wichtig sind, setzen wir bereits seit Jahren als SEO-Best-Practices für unsere Kund:innen um. Es gibt allerdings ein paar bedeutende Add-ons:
1. Content inhaltlich & technisch AI-kompatibel strukturieren
Sämtliche Inhalte auf deiner Website sollten natürlich grundsätzlich fachlich korrekt, sinnvoll gegliedert und durch Überschriften-Hierarchien klar strukturiert sein. Um für Google AI Overviews relevant zu sein, ist ein modularer Aufbau aka Frage – Antwort – weiterführende Infos allerdings noch wichtiger denn je. Das bietet einerseits einen Mehrwert für deine User, erleichtert es aber auch der KI gezielt Infos zu erkennen, zu extrahieren und dem Kontext des Google AI Overviews zuzuordnen. Dazu gehört:
- Abschnitte klar nach Suchintention strukturieren, konkrete Frage in der Überschrift abbilden und präzise und vollständig beantworten
- Artikel durch Formatierungen strukturieren, d. h. mit Tabellen, nummerierten Listen, Bulletpoints etc. arbeiten, um relevante Infos sauber aufzuarbeiten
-
Technische Struktur prüfen und optimieren;
oder sollten im HTML angelegt sein (die meisten CMS bringen das standardmäßig mit) - Strukturierte Daten (Schema-Markup) nutzen für z. B. FAQ, How-tos oder Blogartikel, um KI die Syntaxanalyse (Parsing) zu erleichtern
- Maschinenlesbarkeit sicherstellen, relevante Inhalte sollten z. B. nicht nur über JavaScript nachgeladen werden
2. E-E-A-T (Experience, Expertise, Authority, Trust) stärken
AI Overviews legen den Fokus auch verstärkt auf einen Faktor, der für Google bzw. SEO ebenfalls nichts Neues ist: E-E-A-T gilt schon seit 2022 als „Filter“, um die Qualität von Content zu beurteilen:
- E – Experience – der Autor hat persönliche Erfahrungen mit dem Topic
- E – Expertise – der Autor ist fachlich qualifiziert, Experte in dem Thema
- A – Authoritativeness – die Marke bzw. Website sollte als Autorität im Bereich gelten
- T – Trustworthiness – die Seite sollte inhaltlich und technisch sicher sein
Gerade im B2B-Umfeld, wo es um erklärungsbedürftige Produkte und komplexe Entscheidungsprozesse mit hohem Investitionsvolumen geht, sind diese Qualitätsmarkmale essenziell. E-E-A-T steht schon seit Jahren im Fokus der SEO-Contentproduktion für unsere Kund:innen – wir sehen aber auch immer wieder, dass Unternehmen das Prinzip noch nicht oder nicht konsequent genug umsetzen. Dazu gehört:
- Vollständiges Autorenprofil inkl. Bio mit konkretem Fachbezug zum Thema (idealerweise als strukturierte Daten angelegt)
- Vermittelte Inhalte über Benchmarks, Studien, Reports oder eigene Analysen nachweisbar unterlegen, um Kompetenz zu signalisieren
- Konkrete, praxisnahe Lösungen aufzeigen; Fallbeispiele, Case Studies oder praktische Anwendungsfälle einbinden
- Vertrauen durch Referenzen, Zertifizierungen, sichtbare Unternehmensprofile (z. B. auf Google oder LinkedIn) und transparente Kontaktinformationen aufbauen
3. Themen verstehen, statt nur Keywords zu bedienen
Genauso wie SearchGPT und andere KI-Tools analysiert auch die Google Search AI Inhalte nicht Keyword-basiert, sondern kontextuell. Praktisch gesehen heißt das: Es wird weniger wichtig, einzelne Suchbegriffe in hoher Menge in einem Text zu platzieren. Stattdessen zählt, was ein Text wirklich aussagt, in welchem Zusammenhang er mit anderen Themen steht und wie vollständig er ein Themengebiet abdeckt.
Auch das ist für uns alles kein Neuland, allerdings wird auch hier die konsequente Umsetzung immer wichtiger. Dazu gehört:
- Auf Longtail-Keywords mit spezifischem Search Intent, statt auf generische Suchanfragen mit hohem Suchvolumen setzen
- Mit Synonymen arbeiten, fachlich korrekte bzw. branchentypische Sprache nutzen und wichtige Begriffe einbauen
- Topic-Cluster bilden; Inhalte rund um ein zentrales Thema (Pillar-Artikel) aufbauen, die inhaltlich Struktur und Kontext schaffen
- Interne Verlinkungen strategisch sinnvoll setzen und semantische Ankertexte nutzen, um Kontext herzustellen
- Präzisen Bezug zu bekannten Entitäten (z. B. Normen, Personen oder Unternehmen) herstellen, wenn eine Lösung z. B. die ISO DIN 9001 erfüllt
4. Technische Grundlagen der Website optimieren
Damit deine Inhalte von Google gecrawlt und berücksichtigt werden, gilt – egal ob organische Suchergebnisse oder AI Overview – dass die Crawler die Seite auslesen können müssen. Technische SEO-Basics sind also weiterhin wichtig und müssen zusätzlich die Kriterien von KI berücksichtigen. Dazu gehört:
- Inhalte müssen für Crawler (auch KI-Bots) grundsätzlich zugänglich sein und sollten sich nicht in JavaScript verstecken oder geblockt werden
- Individuell abwägen, welche Inhalte nur hinter Login-Bereichen, Paywalls oder nach Registrierung verfügbar sein sollen
- Falls relevant: Technische Datenblätter bzw. Produktkataloge crawlbar machen
- Technische SEO-Basics wie Überschriften-Hierarchien (H1, H2 etc.) und Metatexte konsequent umsetzen
- Core Web Vitals über die Google Search Console im Auge behalten und ggf. optimieren
- Mobile first gilt weiterhin, also sollte die gesamte Seite für Mobilgeräte optimiert sein
- Ladezeiten optimieren ist vor dem Mobile-first-Hintergrund wichtig, aber auch, damit Bots die Seite vollständig crawlen können
- Und auch hier nochmal: Strukturierte Daten (Schema-Markup) nutzen für z. B. FAQ, How-tos oder Blogartikel
5. Aktualität als Ranking-, Relevanz- und Vertrauenssignal
In vielen B2B-Themen ist ständig Bewegung drin – Normen werden upgedatet oder neue Funktionen wie KI werden relevant. Deswegen ist es wichtig, Content immer aktuell zu halten. Das war bereits im „klassischen SEO“ so, wird aber durch KI und ihr Verständnis für Kontext noch wichtiger.
Das heißt: Guter Content wird nicht nur einmal erstellt, sondern sollte regelmäßig gereviewt und upgedatet werden. Wir setzen für unsere Kund:innen z. B. auf gut strukturierte Contentpläne, prüfen die Texte regelmäßig auf Inhalt und Performance und planen Updates fest mit ein. Zur konsequenten Umsetzung gehört auch:
- Aktualisierungen nachvollziehbar machen und Aktualisierungsdatum einbinden (idealerweise über strukturierte Daten)
- Updates nicht nur „kosmetisch“ durchführen, sondern Keywords und Zahlen aktualisieren, neue Studien einbinden und Abschnitte neu verfassen
- Sitemap regelmäßig aktualisieren und über die Google Search Console einreichen
- V. a. wichtige Inhalte bzw. Pillar-Content regelmäßig prüfen (inhaltlich und Performance) und Aktualisierungen fest einplanen
- Aktualisierte Inhalte auch auf anderen Kanälen nutzen und z. B. in Social Media oder über Newsletter promoten
6. Gezielt Online-Reputation für die eigene Marke aufbauen
Last but not least noch einmal das Thema Kontext – im Sinne einer ganzheitlichen Optimierung für generative Suchmaschinen (Generative Engine Optimization oder kurz GEO) findet SEO nicht nur Onpage, sondern auch Offpage statt. Googles KI sieht deine Seite quasi nicht nur isoliert, sondern im Kontext mit sämtlichen anderen Inhalten, die in Bezug auf dein Unternehmen im Netz stattfinden oder nicht stattfinden.
Die Reputation deiner Marke bzw. deines Unternehmens im Netz wird so zu einem immer wichtigeren, „stillen“ Rankingfaktor. Oder kurz gesagt: Wenn du nicht empfohlen wirst, empfiehlt dich auch der Google AI Overview nicht. Dazu gehört:
- Erwähnungen von Marke oder Unternehmen in branchenrelevanten Medien, Fachportalen, Studien, Publikationen, Interviews etc.
- Testimonials, Kundenstimmen oder Bewertungen für mehr Glaubwürdigkeit; idealerweise auch über strukturierte Daten auf der Website eingebunden
- Unternehmensprofile anlegen (z. B. Google Business, LinkedIn, Xing, GitHub etc.)
- Brand-Reputation monitoren, z. B. über spezielle Tools und/oder in KI-Modellen wie ChatGPT, Perplexity oder Copilot
Was bedeuten Google AI Overviews für deine B2B-SEA-Strategie?
Neben den strategischen Anpassungen, die im SEO-Bereich wichtig sind, solltest du jedoch auch deine SEA-Strategie nicht vernachlässigen. Auch wenn die bezahlten Suchergebnisse bislang weniger betroffen sind als die organischen, führen die Umstrukturierung der SERP und das veränderte Klickverhalten zu einem steigenden Konkurrenz- und Budget-Druck.
Genau wie für SEO ist auch hier Relevanz ein wichtiges Stichwort. Wer es schafft, relevantere Keywords zu bespielen, Landingpages zu erstellen und CTAs anzubieten, hat die Chance, sein Budget effizienter einzusetzen und hochwertigeren Traffic zu generieren. Dazu gibt es ein paar weitere strategische Empfehlungen:
1. Fokus auf Bottom-Funnel- bzw. Longtail-Keywords
Aus unserer Sicht die wichtigste Empfehlung: Die Kampagnenstruktur für deine Google Ads muss das zunehmende Zero-Klick-Verhalten berücksichtigen. Wie auch für organische Suchergebnisse gilt hier, dass Nutzer:innen auf nichts anderes klicken, wenn ihnen der Google AI Overview bereits die Antwort auf Ihre Frage liefert. Und das können die KI-Übersichten besonders bei Top-Funnel bzw. informativen Keywords sehr gut. Typische Beispiele sind:
- Was ist Zero Trust?
- Was ist ISO 27001?
- Vorteile ERP-System
Wenn du Ads auf solche Suchanfragen schaltest, bekommst du vielleicht Sichtkontakte, aber mit dem Ergebnis „no action“. Sinnvoller sind Keywords, die bereits eine konkrete Handlungsabsicht oder wenigstens Handlungspotenzial beinhalten und im Bottom- bzw. Mid-Funnel angesiedelt sind. Hier nochmal die gleichen Top-Funnel Suchanfragen im Vergleich mit einem Äquivalent im Mid- oder Bottom-Funnel:
Top-Funnel
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Mid-Funnel
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Bottom-Funnel
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Was ist Zero Trust?
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Zero Trust Lösung DSGVO-konform |
Zero Trust Beratung IT-Sicherheit
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Was ist ISO 27001?
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SASE Anbieter ISO 27001
|
SASE Lösung ISO 27001 Demo buchen |
Vorteile ERP-System
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ERP-System für mittelständische Unternehmen |
ERP-Software für Mittelstand Anbieter finden |
Auffällig ist: Die Mid- oder Bottom-Funnel-Keywords sind meist länger und präziser als die Top-Funnel-Suchanfragen. Diese Longtail-Keywords haben häufig ein geringes Suchvolumen, sorgen aber durch die höhere Handlungsorientierung für wertvolleren Traffic mit höherem Conversion-Potenzial.
Zudem sind die Suchanfragen komplexer – also entweder schwieriger im Google AI Overview zu beantworten, sodass der User sich weiter informiert. Oder für einige stark transaktionale Keywords werden auch gar keine AI Overviews von Google ausgespielt, sodass der Fokus wieder klar auf den Ads liegt.
2. Zielgruppenverständnis stärken & in Kampagnenstruktur integrieren
Wenn wir schon über präzisere Suchanfragen sprechen, ist auch klar, dass eine Liste von Longtail-Keywords allein dir noch nicht weiterhilft. Die gesamte SEA-Kampagne muss genauso daran ausgerichtet sein, die relevante Zielgruppe im richtigen Kontext anzusprechen. Dazu musst du wissen:
- Wer ist dein idealer Kunde bzw. deine ideale Kundin?
- In welcher Situation treffen Kund:innen eine Entscheidung?
- Welche Signale sind für eine gezielte Anfrage wichtig?
Wichtig dafür: Du brauchst eine gute Datengrundlage. Die erhältst du z. B. über Google Analytics 4, idealerweise in Kombination mit First-Party-Daten (z. B. aus deinem CRM-System). Dazu sollten dein Google Analytics und dein Google Ads Account unbedingt miteinander verknüpft sein sowie idealerweise ebenfalls deine First-Party-Data-Quellen.
Hier ein paar Beispiele für interessante Audiences:
GA4-Audience
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Schlussfolgerung
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User, die bestimmte Seiten länger als 60 Sekunden besuchen |
Mid-Funnel, interessant für eine Consideration-Kampagne |
User mit einer Scrolltiefe von mehr als 75 Prozent, die ein PDF herunterladen |
Bottom-Funnel, interessant für eine Demo-anfragen-Kampagne |
User mit wiederholten Sessions ohne Conversions |
Potenzieller Lead, interessant für eine Remarketing-Kampagne |
Mit diesen Erkenntnissen kannst du deine Kampagnenstruktur besser an der Funnel-Logik ausrichten und auch die Custom Segments in Google Ads noch effizienter nutzen.
3. Conversion-Rate-Optimierung der Website wird (noch) wichtiger
Das Ziel jeder B2B-Website ist es, Leads bzw. Conversions zu generieren – soweit ist das noch nichts Neues. Wenn du aber durch Google AI Overviews und Zero-Klick-Suchen weniger Traffic bekommst, ist jeder Klick ein umso bedeutenderer Kontaktpunkt, den du noch effizienter nutzen solltest. Denn insgesamt fallen weniger Klicks weniger ins Gewicht, wenn die verbleibenden Klicks besser konvertieren.
Entscheidend dafür ist, dass deine Landingpages und Website insgesamt handlungsorientiert aufgebaut ist und Nutzer:innen direkt zum nächsten Schritt führt – z. B. eine Demo anzufragen, ein Whitepaper herunterzuladen oder ein Kontaktformular auszufüllen. Damit sicherst du dir Leads, auch wenn der Traffic sinkt, und senkst gleichzeitig deine Kosten pro Lead. Entscheidende Hebel sind:
- User muss dein Angebot in weniger als 5 Sekunden verstehen; Problem, Nutzen und ein klarer CTA sind Above-the-fold sichtbar
- Landingpages konsequenter an der relevanten Zielgruppe und an der Funnel-Logik (siehe vorheriger Tipp) ausrichten
- Content der Landingpage inhaltlich verdichten und glasklaren CTA herausarbeiten und auf der gesamten Seite durchziehen
- Verstärkt auf Soft- und Micro-Conversions setzen, z. B. Leadmagneten wie Whitepaper zum Download, Newsletter-Subscription oder Anmeldung zum Webinar
- Technische Grundlagen der Website optimieren (z. B. Ladezeit, Mobile UX, Page Speed und Core Web Vitals)
- Vertrauensanker sichtbar machen; Referenzen, Testimonials oder Zertifizierung bilden Trust
4. Remarketing als essenzielle Maßnahme, um User zu halten
Und wenn Nutzer:innen nicht sofort konvertiert, ist er dann für immer verloren? Auch wenn deine Website noch so Conversion-optimiert ist, wird wahrscheinlich nicht jeder Klick zu einem neuen Lead führen. Wenn du aber insgesamt weniger Traffic bekommst, wird dieser umso wertvoller und du solltest keinen Klick einfach so verpuffen lassen. Hier kommt Remarketing ins Spiel.
Der Vorteil an jedem Klick, der über den Google AI Overview hinausgeht, ist: User zeigen konkretes Interesse und haben Conversion-Potenzial. Gerade im B2B- und IT-Bereich ist es schließlich durchaus unüblich, dass User beim ersten Besuch deiner Website direkt konvertieren – die Entscheidungsprozesse dauern in der Regel viel länger. Remarketing ist also essenziell, um dieses Potenzial nicht zu verspielen. Dafür ist wichtig:
- Remarketing strategisch entlang der Funnel-Logik ausrichten (User, die ein Lead-Formular abgebrochen haben, brauchen eine andere Ansprache, als Besucher:innen einer Produktseite)
- Soft-Conversions auf verschiedenen Levels entlang der Funnel-Logik anbieten (auch Content-Offers wie Whitepaper einbeziehen, niedrigschwellige Aktionen anbieten)
- Alle Traffic-Quellen nutzen (bei weniger Klicks kann es schwierig werden, die Datenschwelle von Google Ads für Remarketing zu erreichen, beziehe also auch organischen Traffic über Analytics mit ein)
Eine Studie zu Media Consumption und Vendor Engagement von techtarget zeigt, dass IT-Einkäufer erst 3 bis 4 Monate recherchieren, bevor sie weitere 3 bis 4 Monate vor der Kaufentscheidung zum ersten Mal mit dem Vertrieb in Kontakt treten. Es ist also wichtig, dass du den Interessenten in dieser entscheidenden Phase nicht verlierst.
5. Ausblick auf neue Anzeigenformate & Platzierungen in Google AI Overviews
Wenn wir die neue SERP-Struktur im Hinblick auf Google Ads betrachten, kommen zwei verschiedene Szenarien infrage:
Ads erscheinen wie gewohnt vor dem Google AI Overview, dann kommen die organischen Ergebnisse
Der Google AI Overview steht an Position Null, dahinter kommen Ads und organische Ergebnisse
Je mehr sich Nutzer:innen allerdings auf den AI Overview fokussieren, umso mehr rücken die Anzeigen in den Hintergrund. Das gefährdet natürlich auch Googles Geschäftsmodell. Ein Lösungsansatz des Konzerns: Anzeigen in Google AI Overviews zu platzieren. Aktuell werden verschiedene Formate getestet, darunter:
- Sponsored Answers (kontextuell in den AI Overview eingebunden)
- Produktvergleiche (inkl. Preise, Bewertungen und Links)
- Produktanzeigen (inkl. Bild, Link und CTA)
Der Rollout hat in den USA bereits begonnen (Stand Juli 2025) und wird voraussichtlich in den nächsten Monaten auf Europa ausgeweitet. Wichtig ist: Du kannst diese Formate zum jetzigen Zeitpunkt nicht separat buchen, vielmehr entscheidet Google, wann es in den AI Overviews Anzeigen ausspielt, und wann nicht. Es bleibt also wiederum wichtig, für deinen Kampagnenplan, deine Anzeigen und Landingpages Search Intent sowie Kontext im Blick zu behalten.
Unsere Vermutung ist, dass Google langfristig gesehen die Anzeigen von der SERP in die Google AI Overviews bzw. in die Google AI Search im Google AI Mode transferieren wird.
6. Weitere Tipps und Maßnahmen zur individuellen Prüfung
Neben den bereits genannten Tipps und Maßnahmen gibt es noch ein paar weitere Stellschrauben, die rund um SEA und Google AI Overviews interessant sein können. Um weiter in die Details einzusteigen, ist allerdings immer individuelles Assessment deiner aktuellen Kampagnen notwendig. Dazu können z. B. gehören:
- Anzeigeninhalte & Assets optimieren
- Budget- & Bidding-Strategien prüfen
- KPIs & Conversion-Tracking updaten
Hier ist es wichtig, nicht vorschnell zu handeln und Veränderungen nach Plan und in kontrolliertem Testrahmen durchzuführen. Wenn du selbst kein SEA-Profi bist, ist das am besten bei einer Agentur aufgehoben.
Noch ein letzter Gedanke zu SEO und SEA im Hinblick auf Google AI Overviews: Neben den einzelnen Tipps und Maßnahmen ist es besonders wichtig, die beiden Bereiche nicht mehr als getrennte Silos zu betrachten, sondern enger zu verzahnen. Für Relevanz und Kontext – die in beiden Disziplinen deine wichtigsten Assets sind – braucht es kontextstarken, sauber strukturierten Content, den klassischerweise SEO liefert. Gleichzeitig sind SEA-Klicks und -Daten wichtig, um Traffic-Verluste im organischen Bereich auszugleichen. Eine zukunftsfähige Strategie berücksichtigt also SEA und SEO im Zusammenspiel.
Wie funktioniert das Tracking von Mentions in Google AI Overviews?
Online-Marketing in jeglicher Form ist natürlich nichts, was du einfach so ins Blaue hinein umsetzen solltest – die Messbarkeit der Ergebnisse ist einer der wichtigsten Faktoren und für Optimierungen deiner Kampagnen essenziell. Mentions in Google AI Overviews zu tracken, ist aktuell noch so eine „blaue Box“.
Es gibt schon erste Tools, die Funktionen zum Tracking von Google AI Overviews integriert haben. Sistrix hat z. B. im Mai eine solche Funktion ausgerollt. Das Problem: Die meisten Tools beziehen ihre Daten zwar aus den Google-SERP, aber nicht direkt von Google. Wesentlich verlässlicher wäre eine separate Auswertung über die Google Search Console.
Obwohl Klicks auf Quellen in den Google AI Overviews und im Google AI Mode laut Google mittlerweile in die Search Console Daten einfließen, werden diese nicht separat ausgezeichnet.
Darf Google einfach so KI-Übersichten erstellen?
Für viele Website-Betreiber stellt sich auch die Frage: Darf Google Inhalte automatisiert zusammenfassen? Tatsächlich wird der Rollout des Google AI Overviews in Europa von vielen Seiten immer noch als „Test“ bezeichnet und hat sich vor allem wegen rechtlicher Fragen gegenüber der Einführung in den USA verzögert.
Rein technisch gesehen ist Google auf der sicheren Seite, da es für die AI Overviews nach eigenen Angaben nur auf öffentlich verfügbare Webinhalte zugreift. Das Problem: Diese Inhalte werden von der KI neu interpretiert und in einen neuen Kontext gesetzt. Das führt zu Fragen im Hinblick auf das Urheberrecht und auch die Verantwortung für die ausgespielten Inhalte. Die Europäische Kommission untersucht aktuell folgende Punkte bzw. Verstöße:
- Digital Markets Act (DMA)
- DSGVO & Digital Services Act (DSA)
- EU-Urheberrechtsvorschriften
- European Media Freedom Act (EMFA)
- AI Act (im Hinblick auf Transparenz und Sicherheit)
Unsere Einschätzung: Deine Businesswebsite nicht für KI crawlbar zu machen, ist keine zukunftsfähige Strategie. Umso wichtiger ist es aber, die die Inhalte deiner Website qualitativ hochwertig, aktuell und faktisch nachweisbar korrekt sind. Sollte es Bereiche mit sensiblen Daten geben, solltest du diese besser gezielt über robots.txt oder eine Paywall ausschließen.
Ein Ausblick: Wie geht’s weiter mit Google AI Overviews & Google AI Search?
Google AI Overviews sind kein Testlauf, sondern kennzeichnen einen tiefgreifenden Wandel im Suchverhalten – weg vom Suchen hin zu direkten Antworten. Dass Google diesen Weg eingeschlagen hat, beweist auch der Google AI Mode, der eine dialogbasierte Suche aka SearchGPT ermöglicht und dessen Rollout in den USA bereits begonnen hat.
Alle Features von Googles AI Search Projekten laufen letztendlich darauf hinaus, dass die klassische SERP (Search Engine Result Page) von direkten Antworten auf Fragen abgelöst wird und einen Wandel im Suchverhalten der User zur Folge hat. Für Unternehmen sind also nicht mehr Klickrekorde und Platz eins in den organischen Suchergebnissen die wichtigsten Erfolgsmesser, sondern kontextuelle Sichtbarkeit innerhalb von Overviews und AI-Suche.
Das bietet ein enormes Potenzial, dass du nicht verspielen solltest, indem du SEO oder SEA für „tot“ erklärst. Wichtig sind die richtigen strategischen Anpassungen, um deine Website und deinen Content darauf vorzubereiten, dass Google in Zukunft das Googeln für User übernimmt. Wie gut bist du aufgestellt? Das kannst du jetzt mit unserer AI Search Readiness Analyse herausfinden. Kontaktiere uns einfach für ein unverbindliches Strategiegespräch.
Google AI Overview FAQ
Was sind Google AI Overviews?
Der Google AI Overview ist eine KI-generierte Antwortbox oberhalb der Suchergebnisse, die Informationen aus verschiedenen Quellen bündelt. Ziel ist es, Nutzerfragen direkt zu beantworten – ohne Klick auf externe Seiten. Bei komplexen B2B- und IT-Themen stößt dieses Modell jedoch schnell an inhaltliche Grenzen.
Wann erscheinen AI Overviews in der Google-Suche?
Google AI Overviews erscheinen aktuell bei etwa 50 Prozent aller Suchanfragen – vor allem bei informationsorientierten, komplexen Longtail-Keywords. Transaktionale Suchen sind bisher kaum betroffen, doch das dürfte sich ändern. Besonders häufig treten Overviews bei mobilen Suchen und in wissensbasierten Branchen auf.
Kann ich dem Google AI Overview vertrauen?
Nach Angaben von Google werden AI Overviews aus öffentlich zugänglichen, nach E-E-A-T-Kriterien geprüften Quellen generiert. Wenn die Informationen dafür allerdings aus verschiedenen Quellen extrahiert und in einem neuen Kontext zusammengestellt werden, kann es zu stark vereinfachten Zusammenfassungen und Fehlinformationen kommen.
Wie ranke ich in Googles AI Overview?
Innerhalb der Google AI Overviews gibt es kein klassisches Ranking, wie in den organischen Suchergebnissen. Nennungen als Quelle werden von Google aktuell nicht separat ausgewertet, Klicks fließen in der Google Search Console in die organischen Klicks mit ein. Erste Tools liefern Daten dazu, ob Unternehmen in Google AI Overviews sichtbar sind (z. B. Sistrix); es ist allerdings nicht klar, woher die Daten stammen und wie verlässlich diese sind.
Kann der Google AI Overview auch Bilder generieren?
Nein, der Google AI Overview kann keine eigenen Bilder generieren. Manchmal werden in Google AI Overviews Bilder angezeigt, die werden jedoch von Referenz-Websites extrahiert oder auf dem Google-Index gezogen.
Wie erstellt Google den AI Overview?
Google AI Overviews basieren auf Generativer KI mit RAG-Technologie (Retrieval-Augmented Generation). Dabei werden Inhalte aus aktuellen Quellen wie dem Search Index, Knowledge Graph und Websites kombiniert. Die Auswahl erfolgt algorithmisch nach Relevanz und E-E-A-T. Jeder Overview wird dynamisch erzeugt und ist nicht exakt reproduzierbar.