Google AI Overview: Was bedeuten die KI-Übersichten für SEO & SEA im B2B-Bereich?

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Frederik Dohm
Gründer & Geschäftsführer von Leadeffect Als Experte für komplexe B2B-IT-Lösungen und -Kaufprozesse teile ich über den Leadeffect-Blog interessante Marketing-Insights & LeadGen-Strategien für dein Business.
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Du suchst etwas bei Google und bekommst die wichtigsten Infos direkt auf einen Blick, ohne auch nur auf einen Link klicken zu müssen – das ist erstmal noch nichts Neues. Google hat sich seit jeher auf die Fahnen geschrieben, Usern das beste und komfortabelste Suchergebnis zu liefern. Und Featured Snippets sowie Weitere Fragen sind bereits seit Jahren fester Bestandteil der Suchergebnisseite (Search Engine Result Page oder SERP). 

Neu ist allerdings: Anstatt Websites direkt zu zitieren, stellt Generative AI dir in KI-Übersichten konsolidierte Antworten aus verschiedenen Quellen zusammen. Dieser Google AI Overview, der seit März 2025 auch in Deutschland bzw. im DACH-Raum ausgerollt wurde, steht für einen Paradigmenwechsel im Suchverhalten, der spürbare Auswirkungen darauf hat, wie Unternehmen Sichtbarkeit, Klicks und Leads generieren.

„Google will do the Googling for you“

Wichtig ist: Weder SEO noch SEA sind „tot“, noch „klauen“ die AI Overviews auf Google deiner Website sämtliche Klicks. Deswegen wollen wir in diesem Artikel einen realistischen Blick auf Google AI Overviews und ihre Auswirkungen werfen und dir zeigen, welche Strategien jetzt wirklich zählen und dein Business zukunftsfähig für die KI-Suche aufstellen.

Das Wichtigste im Überblick:

Unsere Einschätzung: Mit Google AI Overviews hin zu mehr Kontext & Relevanz

Google AI Overviews liefern Usern direkte Antworten auf Fragen und strukturieren die klassische SERP um. Das kann kurzfristig organische Traffic-Verluste hervorrufen und die Sichtbarkeit von Google Ads beeinträchtigen. Mittelfristig gesehen ergeben sich durch AI Overviews allerdings neue Platzierungsmöglichkeiten und kontextuelle Sichtbarkeit, die Klicks mit einem höheren Conversion-Potenzial zur Folge haben. 

Im Klartext bedeutet das: Weniger Klicks müssen nicht unbedingt weniger Conversions bedeuten.

Damit markieren AI Overviews nicht das Ende von SEO und SEA – ganz im Gegenteil. Je früher du dich auf AI Search kompatibles Online-Marketing einstellst, umso besser kannst du die Sichtbarkeit und Relevanz deines Unternehmens durch kontextstarken, gut strukturierten und nutzerfokussierten Content stärken und ausbauen. Wir haben bereits festgestellt, dass von uns betreute Unternehmen mit einer starken Content-Strategie häufiger ausgespielt werden.

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Was konkret für dich wichtig ist, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen, zeigen wir dir in diesem Artikel. Um tiefer einzutauchen, kontaktiere uns einfach für ein unverbindliches Strategiegespräch.  

Was ist der Google AI Overview?​

Der Google AI Overview ist eine KI-generierte Zusammenfassung von Inhalten aus verschiedenen Quellen, die eine Suchanfrage direkt beantworten. Google platziert die KI-Übersicht meist an Position Zero, d.h. über den organischen und entweder vor oder nach den ersten bezahlten Suchergebnissen (Google Ads). Die Quellen, die Google heranzieht, werden auf der rechten Seite dargestellt.

Das Ziel: User müssen sich nicht mehr selbst durch die organischen Suchergebnisse klicken, sondern finden und verstehen sofort die Information, die sie suchen. Vielleicht kannst du es dir schon denken – ob das bei hochkomplexen, erklärungsbedürftigen Fragen oder Produkten wie im B2B- und IT-Bereich funktioniert, ist fraglich.

google ai overview beispiel

Rollout der AI Overviews auf Google in Deutschland, im DACH-Raum & weltweit​

Start der Google AI Overviews war bereits 2023 in den USA, damals noch unter dem Namen SGE (Search Generative Experience). Der offizielle Rollout begann im Mai 2024 ebenfalls in den USA und bis Ende 2024 auch in Kanada, Indien und UK. Seit März 2025 sind die Google AI Search-Results auch in Europa aktiviert. 

Zum technischen Hintergrund: Google generiert den Overview mit Generativer AI (u. a. Gemini) über RAG (Retrieval-Augmented Generation). Statt nur Inhalte aus Trainingsdaten zu verwenden (wie z. B. bei einigen ChatGPT-Modelle der Fall) kombiniert die KI aktuelle Inhalte verschiedener Quellen und generiert daraus eine Antwort. Als Quellen nutzt die KI u. a. öffentlich zugängliche Websites sowie den Google Search Index und den Google Knowledge Graph. Welche Websites relevant sind, bewertet Google anhand von Algorithmen (u. a. Suchintention und E-E-A-T-Kriterien). Jeder Google AI Overview wird dynamisch generiert und ist nicht reproduzierbar.

Wann spielt Google AI Overviews aus?

Eine Studie von Semrush untersuchte mehr als 10 Millionen Suchanfragen zwischen Januar und März 2025 und stellte fest: Die Anzahl der Suchanfragen, die einen Google AI Overview auslösten, hat sich von 6,49 Prozent im Januar auf 13,14 Prozent im März verdoppelt. Aktuelle Schätzungen gehen sogar davon aus, dass sie mittlerweile bei rund 50 Prozent liegen (Juni 2025).

Das heißt: Rund die Hälfte der Suchanfragen werden von Google mit einem AI Overview beantwortet, einige jedoch auch nicht. Wir gehen davon aus, dass dieser Anteil weiter steigen wird. Für den Moment gibt es jedoch einige ausschlaggebende Kriterien dafür, wann eine KI-Übersicht zu erwarten ist und wann nicht:

Ein Ausblick: Google arbeitet kontinuierlich daran, den Output der AI Overviews zu verbessern, sodass wir davon ausgehen, dass der Anteil der Suchanfragen mit KI-Übersicht weiterhin steigen und sich auf alle Branchen ausweiten wird. Zukünftig werden voraussichtlich auch mehr transaktionale Keywords betroffen sein – denn diese zu „verschonen“ war bislang sinnvoll für Google, um das Geschäftsmodell Google Ads nicht zu gefährden. Allerdings werden zunehmen auch Google Ads in AI Overviews getestet.

Welche Auswirkungen haben AI Overviews auf SERP & Traffic im B2B-Bereich?

Im größeren Kontext gesehen sind AI Overviews Googles Antwort auf den Paradigmenwechsel im Suchverhalten, den KI-Tools und SearchGPT ausgelöst haben – weg von der Suche hin zur Antwort. Das gilt natürlich nicht nur für den B2C-Bereich, sondern auch für Entscheider, Einkäufer und IT-Verantwortliche im B2B-Bereich. 

B2B-Suchanfragen sind häufig komplex, umfassen Longtail-Keywords, sind technisch, erklärungs- und beratungsbedürftig – sie erfüllen also verschiedene Trigger für Google AI Overviews. Welche Auswirkungen können wir also bislang beobachten?

Struktur der SERP​

Am auffälligsten ist die Umstrukturierung der SERP-Seite mit dem „klassischen“ Aufbau aus:

  1. bezahlten Suchergebnissen (Google Ads)
  2. darunter organischen Suchergebnissen
  3. teilweise unterbrochen von Featured Snippets und Weitere Fragen

 

Der Google AI Overview erscheint dagegen prominent über oder unter den bezahlten Suchergebnissen – in jedem Fall allerdings vor den organischen Resultaten, die damit an Sichtbarkeit verlieren. 

Herausforderungen
Chancen
Verlust an Sichtbarkeit,
v. a. für organische Suchergebnisse,
weniger Klicks auch
bei guten Rankings
Großes Potenzial für Seiten,
die bislang nicht auf Platz 1 bis 3 ranken,
Sichtbarkeit über Quellennennungen
zu bekommen
Weniger Fokus auf bezahlte
Suchergebnisse durch prominente
Darstellung der KI-Übersicht
Neue Werbeformate entstehen,
z. B. Google Ads innerhalb der Overviews
oder ggf. auch Sponsored Overviews
Komplexe Inhalte werden in
den AI Overviews vorgegriffen
und dabei oft zu generisch und vereinfacht dargestellt
Fachkundige Entscheider mit viel
Conversion-Potenzial merken das
und klicken sich zu den Quellen weiter

Zwischenfazit: Für B2B-SEO eröffnen sich durch die Umstrukturierung der SERP neue Chancen, mit fachlich fundierten, gut strukturierten Inhalten mehr Sichtbarkeit zu bekommen. SEA muss neue Werbeformate im Blick behalten, um sich an das veränderte Suchverhalten anzupassen.

Zero-Click-Verhalten​

Zero-Klick-Suchen, also Suchanfragen auf Google, die zu keinem Klick auf eine weiterführende Seite führen, sind mindestens so alt wie Featured Snippets, die bereits seit 2014 ausgerollt wurden. Durchschnittlich war also auch vor der Einführung der AI Overviews mit Zero-Klick-Suchen von rund 30 Prozent zu rechnen.

Trotzdem liegt es auf der Hand, dass Google AI Overviews dieses Verhalten verstärken – warum sollte sich ein User schließlich weiterklicken, wenn die Antwort bereits geliefert wurde. Aber: Auch Semrush bestätigt, dass der Zusammenhang keinesfalls so banal ist. Zwar steigen die Zero-Klick-Suchen durchschnittlich, allerdings stark abhängig von der tatsächlichen Interaktion der User mit den Suchergebnissen und der Suchintention.

Wie erkennst du Zero-Klick-Suchen in Analysetools? Ein klassisches Phänomen sind steigende Impressionen und gute Rankings für bestimmte URLs in der Google Search Console, die Klickzahlen ziehen jedoch nicht entsprechend nach.

google ai overview auswirkungen gsc
Herausforderungen
Chancen
Zero-Klick-Suchen für rein informative Inhalte
(z. B. Definitionen, Glos sar-Einträge),
die im AI Overview ausreichend
abgebildet werden können
Fundierte, hochwertige Inhalte werden
bei komplexen Suchen eher
als Quellen genannt
und erhöhen die Markenbekanntheit
Rein klickbasierte Leadgen-Strategien
funktionieren bei zunehmenden
Zero-Klick-Suchen nicht mehr
Frühzeitige Adaption der Content-Strategie
sichert langfristige Präsenz,
steigern Trust und Reputation
Zero-Klick-Suchen erschweren
die Auswertung in Google Analytics
und Google Search Console
Chance für neue Leadgen-Strategien,
die einen Mehrwert bieten
und Klicks besser kanalisieren
(z. B. Whitepaper, Demos)

Zwischenfazit: Das Zero-Klick-Verhalten durch Google AI Overwies ist zwar real, bedeutet aber nicht, dass deine Website deswegen an Sichtbarkeit verliert. Im Gegenteil können KI-Übersichten sogar die Reichweite verstärken und – selbst bei weniger Klicks – durch eine höhere Kaufbereitschaft genauso viele Conversions erzielen. Sowohl für SEO als auch für Google Ads im B2B wird entscheidend sein, den nächsten Schritt in Richtung Conversion noch gezielter zu platzieren.

CTR (Click-Through-Rate) & Traffic

Wenn wir uns die CTR und den Traffic insgesamt vor dem Hintergrund des Zero-Klick-Verhaltens anschauen, ist klar, dass beide Werte sinken müssen, sobald ein Google AI Overview angezeigt wird. Gleichzeitig ist bei der CTR als Messwert Vorsicht angesagt, wenn du diese z. B. über die Google Search Console auswertest:

Die Formel für die Klickrate = Klicks / Impressionen x 100. Theoretisch bedeutet also: Die CTR ist der Anteil der Nutzer:innen, die ein Suchergebnis gesehen und dann auch geklickt haben. Das Problem ist aber: Die Google Search Console wertet eine Impression auch dann, wenn User nur den Google AI Overview lesen, deine Seite aber weiter unten auf der SERP erscheint und gar nicht tatsächlich gesehen, sondern nur ausgespielt wurde.

Wie vorher schon erwähnt, muss ein Rückgang an Klicks oder eine geringere CTR aber nicht unbedingt weniger Conversions bedeuten. Die Studien laufen noch, aber erste Zahlen von ahrefs weisen darauf hin, dass die Conversion-Rate von AI-Overview-Traffic wesentlich höher ist, als von „normalem“ SERP-Traffic. Die Logik dahinter: Die User haben sich bereits tiefer mit dem Thema auseinandergesetzt und sind nicht mehr im Top-, sondern im Mid-Funnel – und haben dadurch eine wesentlich höhere Bereitschaft, zu konvertieren.

Herausforderungen
Chancen
Rückgang von CTR und Traffic selbst
bei guten Rankings, vor allem bei
reinen Informationssuchen (Top-Funnel) auffällig
Top-Rankings sind nicht mehr die einzige
„Währung“ & pro AI-Klick steigt
die Conversion-Wahrscheinlichkeit
Rein informative Inhalte & ehemalige
Traffic-Quellen wie Glossarartikel
verlieren deutlich an organischem Traffic
Große Chance für Early Adaptors
mit durchdachter Content-Struktur
& fundierten Fachbeiträgen
Steigende Konkurrenz für Ad-Klicks
auf relevante Keywords führt
zu höherem Budgetdruck
Kombination auf KI-kompatiblem Content
& smarter SEA- und Tracking-Strategie
führt zu qualifizierterem Traffic

Zwischenfazit: Das zunehmende Zero-Klick-Verhalten durch Google AI Overviews hat zur Folge, dass auch die Klicks und damit die CTR für organische genauso wie für bezahlte Suchergebnisse sinken – vor allem für informative und Top-Funnel-Suchanfragen. Umso wichtiger wird es, SEO und SEA sinnvoll zu verzahnen und strategisch auf den Sales-Funnel auszurichten. Dann bekommst du vielleicht weniger Traffic, der allerdings qualitativ hochwertiger ist und zu mehr Leads führt.

Was bedeuten Google AI Overviews für deine B2B-SEO-Strategie?

Wenn wir also die Auswirkungen von Google AI Overviews auf die SERP-Struktur, das Klickverhalten, die CTR und den Traffic betrachten, wird klar: Die klassische SEO-Strategie, um jeden Preis auf den vorderen Plätzen zu landen, ist allein nicht zukunftsfähig. Selbst wenn es vermutlich noch ein paar Jahre dauern wird, bis KI-Tools mit der klassischen Google-Suche gleichziehen (auch dazu gibt es eine interessante Studie von Semrush) ist es für B2B-Unternehmen wichtig, so schnell wie möglich SEO AI-kompatibel umzusetzen.   

Denn selbst innerhalb des Systems Google geht es nicht mehr nur um Rankings, sondern um Relevanz für KI. Das bedeutet: Es ist nicht nur wichtig, was du sagst, sondern wie du es sagst. Dein Content muss Suchintention, Struktur und Expertise systematisch verbinden, damit du in Google AI Overviews als vertrauenswürdige Quelle zitiert wirst und über Relevanz Sichtbarkeit gewinnst. Viele der Strategien, die dafür wichtig sind, setzen wir bereits seit Jahren als SEO-Best-Practices für unsere Kund:innen um. Es gibt allerdings ein paar bedeutende Add-ons:

1. Content inhaltlich & technisch AI-kompatibel strukturieren​​

Sämtliche Inhalte auf deiner Website sollten natürlich grundsätzlich fachlich korrekt, sinnvoll gegliedert und durch Überschriften-Hierarchien klar strukturiert sein. Um für Google AI Overviews relevant zu sein, ist ein modularer Aufbau aka Frage – Antwort – weiterführende Infos allerdings noch wichtiger denn je. Das bietet einerseits einen Mehrwert für deine User, erleichtert es aber auch der KI gezielt Infos zu erkennen, zu extrahieren und dem Kontext des Google AI Overviews zuzuordnen. Dazu gehört:

2. E-E-A-T (Experience, Expertise, Authority, Trust) stärken

AI Overviews legen den Fokus auch verstärkt auf einen Faktor, der für Google bzw. SEO ebenfalls nichts Neues ist: E-E-A-T gilt schon seit 2022 als „Filter“, um die Qualität von Content zu beurteilen:

Gerade im B2B-Umfeld, wo es um erklärungsbedürftige Produkte und komplexe Entscheidungsprozesse mit hohem Investitionsvolumen geht, sind diese Qualitätsmarkmale essenziell. E-E-A-T steht schon seit Jahren im Fokus der SEO-Contentproduktion für unsere Kund:innen – wir sehen aber auch immer wieder, dass Unternehmen das Prinzip noch nicht oder nicht konsequent genug umsetzen. Dazu gehört:

3. Themen verstehen, statt nur Keywords zu bedienen

Genauso wie SearchGPT und andere KI-Tools analysiert auch die Google Search AI Inhalte nicht Keyword-basiert, sondern kontextuell. Praktisch gesehen heißt das: Es wird weniger wichtig, einzelne Suchbegriffe in hoher Menge in einem Text zu platzieren. Stattdessen zählt, was ein Text wirklich aussagt, in welchem Zusammenhang er mit anderen Themen steht und wie vollständig er ein Themengebiet abdeckt.

Auch das ist für uns alles kein Neuland, allerdings wird auch hier die konsequente Umsetzung immer wichtiger. Dazu gehört:

4. Technische Grundlagen der Website optimieren

Damit deine Inhalte von Google gecrawlt und berücksichtigt werden, gilt – egal ob organische Suchergebnisse oder AI Overview – dass die Crawler die Seite auslesen können müssen. Technische SEO-Basics sind also weiterhin wichtig und müssen zusätzlich die Kriterien von KI berücksichtigen. Dazu gehört:

5. Aktualität als Ranking-, Relevanz- und Vertrauenssignal

In vielen B2B-Themen ist ständig Bewegung drin – Normen werden upgedatet oder neue Funktionen wie KI werden relevant. Deswegen ist es wichtig, Content immer aktuell zu halten. Das war bereits im „klassischen SEO“ so, wird aber durch KI und ihr Verständnis für Kontext noch wichtiger. 

Das heißt: Guter Content wird nicht nur einmal erstellt, sondern sollte regelmäßig gereviewt und upgedatet werden. Wir setzen für unsere Kund:innen z. B. auf gut strukturierte Contentpläne, prüfen die Texte regelmäßig auf Inhalt und Performance und planen Updates fest mit ein. Zur konsequenten Umsetzung gehört auch:

6. Gezielt Online-Reputation für die eigene Marke aufbauen

Last but not least noch einmal das Thema Kontext – im Sinne einer ganzheitlichen Optimierung für generative Suchmaschinen (Generative Engine Optimization oder kurz GEO) findet SEO nicht nur Onpage, sondern auch Offpage statt. Googles KI sieht deine Seite quasi nicht nur isoliert, sondern im Kontext mit sämtlichen anderen Inhalten, die in Bezug auf dein Unternehmen im Netz stattfinden oder nicht stattfinden.

Die Reputation deiner Marke bzw. deines Unternehmens im Netz wird so zu einem immer wichtigeren, „stillen“ Rankingfaktor. Oder kurz gesagt: Wenn du nicht empfohlen wirst, empfiehlt dich auch der Google AI Overview nicht. Dazu gehört:

Was bedeuten Google AI Overviews für deine B2B-SEA-Strategie?

Neben den strategischen Anpassungen, die im SEO-Bereich wichtig sind, solltest du jedoch auch deine SEA-Strategie nicht vernachlässigen. Auch wenn die bezahlten Suchergebnisse bislang weniger betroffen sind als die organischen, führen die Umstrukturierung der SERP und das veränderte Klickverhalten zu einem steigenden Konkurrenz- und Budget-Druck.

Genau wie für SEO ist auch hier Relevanz ein wichtiges Stichwort. Wer es schafft, relevantere Keywords zu bespielen, Landingpages zu erstellen und CTAs anzubieten, hat die Chance, sein Budget effizienter einzusetzen und hochwertigeren Traffic zu generieren. Dazu gibt es ein paar weitere strategische Empfehlungen:

1. Fokus auf Bottom-Funnel- bzw. Longtail-Keywords

Aus unserer Sicht die wichtigste Empfehlung: Die Kampagnenstruktur für deine Google Ads muss das zunehmende Zero-Klick-Verhalten berücksichtigen. Wie auch für organische Suchergebnisse gilt hier, dass Nutzer:innen auf nichts anderes klicken, wenn ihnen der Google AI Overview bereits die Antwort auf Ihre Frage liefert. Und das können die KI-Übersichten besonders bei Top-Funnel bzw. informativen Keywords sehr gut. Typische Beispiele sind:

Wenn du Ads auf solche Suchanfragen schaltest, bekommst du vielleicht Sichtkontakte, aber mit dem Ergebnis „no action“. Sinnvoller sind Keywords, die bereits eine konkrete Handlungsabsicht oder wenigstens Handlungspotenzial beinhalten und im Bottom- bzw. Mid-Funnel angesiedelt sind. Hier nochmal die gleichen Top-Funnel Suchanfragen im Vergleich mit einem Äquivalent im Mid- oder Bottom-Funnel:

Top-Funnel
Mid-Funnel
Bottom-Funnel
Was ist Zero Trust?
Zero Trust Lösung
DSGVO-konform
Zero Trust Beratung IT-Sicherheit
Was ist ISO 27001?
SASE Anbieter ISO 27001
SASE Lösung ISO 27001
Demo buchen
Vorteile ERP-System
ERP-System für
mittelständische Unternehmen
ERP-Software für
Mittelstand Anbieter finden

Auffällig ist: Die Mid- oder Bottom-Funnel-Keywords sind meist länger und präziser als die Top-Funnel-Suchanfragen. Diese Longtail-Keywords haben häufig ein geringes Suchvolumen, sorgen aber durch die höhere Handlungsorientierung für wertvolleren Traffic mit höherem Conversion-Potenzial.

Zudem sind die Suchanfragen komplexer – also entweder schwieriger im Google AI Overview zu beantworten, sodass der User sich weiter informiert. Oder für einige stark transaktionale Keywords werden auch gar keine AI Overviews von Google ausgespielt, sodass der Fokus wieder klar auf den Ads liegt.

2. Zielgruppenverständnis stärken & in Kampagnenstruktur integrieren

Wenn wir schon über präzisere Suchanfragen sprechen, ist auch klar, dass eine Liste von Longtail-Keywords allein dir noch nicht weiterhilft. Die gesamte SEA-Kampagne muss genauso daran ausgerichtet sein, die relevante Zielgruppe im richtigen Kontext anzusprechen. Dazu musst du wissen:

Wichtig dafür: Du brauchst eine gute Datengrundlage. Die erhältst du z. B. über Google Analytics 4, idealerweise in Kombination mit First-Party-Daten (z. B. aus deinem CRM-System). Dazu sollten dein Google Analytics und dein Google Ads Account unbedingt miteinander verknüpft sein sowie idealerweise ebenfalls deine First-Party-Data-Quellen.   

Hier ein paar Beispiele für interessante Audiences:

GA4-Audience
Schlussfolgerung
User, die bestimmte Seiten
länger als 60 Sekunden besuchen
Mid-Funnel, interessant für
eine Consideration-Kampagne
User mit einer Scrolltiefe von mehr
als 75 Prozent, die ein PDF herunterladen
Bottom-Funnel, interessant für
eine Demo-anfragen-Kampagne
User mit wiederholten Sessions
ohne Conversions
Potenzieller Lead, interessant für
eine Remarketing-Kampagne

Mit diesen Erkenntnissen kannst du deine Kampagnenstruktur besser an der Funnel-Logik ausrichten und auch die Custom Segments in Google Ads noch effizienter nutzen. 

3. Conversion-Rate-Optimierung der Website wird (noch) wichtiger

Das Ziel jeder B2B-Website ist es, Leads bzw. Conversions zu generieren – soweit ist das noch nichts Neues. Wenn du aber durch Google AI Overviews und Zero-Klick-Suchen weniger Traffic bekommst, ist jeder Klick ein umso bedeutenderer Kontaktpunkt, den du noch effizienter nutzen solltest. Denn insgesamt fallen weniger Klicks weniger ins Gewicht, wenn die verbleibenden Klicks besser konvertieren.

Entscheidend dafür ist, dass deine Landingpages und Website insgesamt handlungsorientiert aufgebaut ist und Nutzer:innen direkt zum nächsten Schritt führt – z. B. eine Demo anzufragen, ein Whitepaper herunterzuladen oder ein Kontaktformular auszufüllen. Damit sicherst du dir Leads, auch wenn der Traffic sinkt, und senkst gleichzeitig deine Kosten pro Lead. Entscheidende Hebel sind:

4. Remarketing als essenzielle Maßnahme, um User zu halten

Und wenn Nutzer:innen nicht sofort konvertiert, ist er dann für immer verloren? Auch wenn deine Website noch so Conversion-optimiert ist, wird wahrscheinlich nicht jeder Klick zu einem neuen Lead führen. Wenn du aber insgesamt weniger Traffic bekommst, wird dieser umso wertvoller und du solltest keinen Klick einfach so verpuffen lassen. Hier kommt Remarketing ins Spiel.

Der Vorteil an jedem Klick, der über den Google AI Overview hinausgeht, ist: User zeigen konkretes Interesse und haben Conversion-Potenzial. Gerade im B2B- und IT-Bereich ist es schließlich durchaus unüblich, dass User beim ersten Besuch deiner Website direkt konvertieren – die Entscheidungsprozesse dauern in der Regel viel länger. Remarketing ist also essenziell, um dieses Potenzial nicht zu verspielen. Dafür ist wichtig:

Eine Studie zu Media Consumption und Vendor Engagement von techtarget zeigt, dass IT-Einkäufer erst 3 bis 4 Monate recherchieren, bevor sie weitere 3 bis 4 Monate vor der Kaufentscheidung zum ersten Mal mit dem Vertrieb in Kontakt treten. Es ist also wichtig, dass du den Interessenten in dieser entscheidenden Phase nicht verlierst.

5. Ausblick auf neue Anzeigenformate & Platzierungen in Google AI Overviews

Wenn wir die neue SERP-Struktur im Hinblick auf Google Ads betrachten, kommen zwei verschiedene Szenarien infrage:

Ads erscheinen wie gewohnt vor dem Google AI Overview, dann kommen die organischen Ergebnisse

 Der Google AI Overview steht an Position Null, dahinter kommen Ads und organische Ergebnisse

Je mehr sich Nutzer:innen allerdings auf den AI Overview fokussieren, umso mehr rücken die Anzeigen in den Hintergrund. Das gefährdet natürlich auch Googles Geschäftsmodell. Ein Lösungsansatz des Konzerns: Anzeigen in Google AI Overviews zu platzieren. Aktuell werden verschiedene Formate getestet, darunter:

Der Rollout hat in den USA bereits begonnen (Stand Juli 2025) und wird voraussichtlich in den nächsten Monaten auf Europa ausgeweitet. Wichtig ist: Du kannst diese Formate zum jetzigen Zeitpunkt nicht separat buchen, vielmehr entscheidet Google, wann es in den AI Overviews Anzeigen ausspielt, und wann nicht. Es bleibt also wiederum wichtig, für deinen Kampagnenplan, deine Anzeigen und Landingpages Search Intent sowie Kontext im Blick zu behalten.

Unsere Vermutung ist, dass Google langfristig gesehen die Anzeigen von der SERP in die Google AI Overviews bzw. in die Google AI Search im Google AI Mode transferieren wird.

6. Weitere Tipps und Maßnahmen zur individuellen Prüfung

Neben den bereits genannten Tipps und Maßnahmen gibt es noch ein paar weitere Stellschrauben, die rund um SEA und Google AI Overviews interessant sein können. Um weiter in die Details einzusteigen, ist allerdings immer individuelles Assessment deiner aktuellen Kampagnen notwendig. Dazu können z. B. gehören:

Hier ist es wichtig, nicht vorschnell zu handeln und Veränderungen nach Plan und in kontrolliertem Testrahmen durchzuführen. Wenn du selbst kein SEA-Profi bist, ist das am besten bei einer Agentur aufgehoben.

Noch ein letzter Gedanke zu SEO und SEA im Hinblick auf Google AI Overviews: Neben den einzelnen Tipps und Maßnahmen ist es besonders wichtig, die beiden Bereiche nicht mehr als getrennte Silos zu betrachten, sondern enger zu verzahnen. Für Relevanz und Kontext – die in beiden Disziplinen deine wichtigsten Assets sind – braucht es kontextstarken, sauber strukturierten Content, den klassischerweise SEO liefert. Gleichzeitig sind SEA-Klicks und -Daten wichtig, um Traffic-Verluste im organischen Bereich auszugleichen. Eine zukunftsfähige Strategie berücksichtigt also SEA und SEO im Zusammenspiel.  

Wie funktioniert das Tracking von Mentions in Google AI Overviews?​

Online-Marketing in jeglicher Form ist natürlich nichts, was du einfach so ins Blaue hinein umsetzen solltest – die Messbarkeit der Ergebnisse ist einer der wichtigsten Faktoren und für Optimierungen deiner Kampagnen essenziell. Mentions in Google AI Overviews zu tracken, ist aktuell noch so eine „blaue Box“.

Es gibt schon erste Tools, die Funktionen zum Tracking von Google AI Overviews integriert haben. Sistrix hat z. B. im Mai eine solche Funktion ausgerollt. Das Problem: Die meisten Tools beziehen ihre Daten zwar aus den Google-SERP, aber nicht direkt von Google. Wesentlich verlässlicher wäre eine separate Auswertung über die Google Search Console.

Obwohl Klicks auf Quellen in den Google AI Overviews und im Google AI Mode laut Google mittlerweile in die Search Console Daten einfließen, werden diese nicht separat ausgezeichnet.

Darf Google einfach so KI-Übersichten erstellen?

Für viele Website-Betreiber stellt sich auch die Frage: Darf Google Inhalte automatisiert zusammenfassen? Tatsächlich wird der Rollout des Google AI Overviews in Europa von vielen Seiten immer noch als „Test“ bezeichnet und hat sich vor allem wegen rechtlicher Fragen gegenüber der Einführung in den USA verzögert.

Rein technisch gesehen ist Google auf der sicheren Seite, da es für die AI Overviews nach eigenen Angaben nur auf öffentlich verfügbare Webinhalte zugreift. Das Problem: Diese Inhalte werden von der KI neu interpretiert und in einen neuen Kontext gesetzt. Das führt zu Fragen im Hinblick auf das Urheberrecht und auch die Verantwortung für die ausgespielten Inhalte. Die Europäische Kommission untersucht aktuell folgende Punkte bzw. Verstöße:

Unsere Einschätzung: Deine Businesswebsite nicht für KI crawlbar zu machen, ist keine zukunftsfähige Strategie. Umso wichtiger ist es aber, die die Inhalte deiner Website qualitativ hochwertig, aktuell und faktisch nachweisbar korrekt sind. Sollte es Bereiche mit sensiblen Daten geben, solltest du diese besser gezielt über robots.txt oder eine Paywall ausschließen.

Ein Ausblick: Wie geht’s weiter mit Google AI Overviews & Google AI Search?

Google AI Overviews sind kein Testlauf, sondern kennzeichnen einen tiefgreifenden Wandel im Suchverhalten – weg vom Suchen hin zu direkten Antworten. Dass Google diesen Weg eingeschlagen hat, beweist auch der Google AI Mode, der eine dialogbasierte Suche aka SearchGPT ermöglicht und dessen Rollout in den USA bereits begonnen hat. 

Alle Features von Googles AI Search Projekten laufen letztendlich darauf hinaus, dass die klassische SERP (Search Engine Result Page) von direkten Antworten auf Fragen abgelöst wird und einen Wandel im Suchverhalten der User zur Folge hat. Für Unternehmen sind also nicht mehr Klickrekorde und Platz eins in den organischen Suchergebnissen die wichtigsten Erfolgsmesser, sondern kontextuelle Sichtbarkeit innerhalb von Overviews und AI-Suche.

Das bietet ein enormes Potenzial, dass du nicht verspielen solltest, indem du SEO oder SEA für „tot“ erklärst. Wichtig sind die richtigen strategischen Anpassungen, um deine Website und deinen Content darauf vorzubereiten, dass Google in Zukunft das Googeln für User übernimmt. Wie gut bist du aufgestellt? Das kannst du jetzt mit unserer AI Search Readiness Analyse herausfinden. Kontaktiere uns einfach für ein unverbindliches Strategiegespräch

Google AI Overview FAQ

Was sind Google AI Overviews?

Der Google AI Overview ist eine KI-generierte Antwortbox oberhalb der Suchergebnisse, die Informationen aus verschiedenen Quellen bündelt. Ziel ist es, Nutzerfragen direkt zu beantworten – ohne Klick auf externe Seiten. Bei komplexen B2B- und IT-Themen stößt dieses Modell jedoch schnell an inhaltliche Grenzen.

Google AI Overviews erscheinen aktuell bei etwa 50 Prozent aller Suchanfragen – vor allem bei informationsorientierten, komplexen Longtail-Keywords. Transaktionale Suchen sind bisher kaum betroffen, doch das dürfte sich ändern. Besonders häufig treten Overviews bei mobilen Suchen und in wissensbasierten Branchen auf.

Nach Angaben von Google werden AI Overviews aus öffentlich zugänglichen, nach E-E-A-T-Kriterien geprüften Quellen generiert. Wenn die Informationen dafür allerdings aus verschiedenen Quellen extrahiert und in einem neuen Kontext zusammengestellt werden, kann es zu stark vereinfachten Zusammenfassungen und Fehlinformationen kommen.

Innerhalb der Google AI Overviews gibt es kein klassisches Ranking, wie in den organischen Suchergebnissen. Nennungen als Quelle werden von Google aktuell nicht separat ausgewertet, Klicks fließen in der Google Search Console in die organischen Klicks mit ein. Erste Tools liefern Daten dazu, ob Unternehmen in Google AI Overviews sichtbar sind (z. B. Sistrix); es ist allerdings nicht klar, woher die Daten stammen und wie verlässlich diese sind.

Nein, der Google AI Overview kann keine eigenen Bilder generieren. Manchmal werden in Google AI Overviews Bilder angezeigt, die werden jedoch von Referenz-Websites extrahiert oder auf dem Google-Index gezogen.

Google AI Overviews basieren auf Generativer KI mit RAG-Technologie (Retrieval-Augmented Generation). Dabei werden Inhalte aus aktuellen Quellen wie dem Search Index, Knowledge Graph und Websites kombiniert. Die Auswahl erfolgt algorithmisch nach Relevanz und E-E-A-T. Jeder Overview wird dynamisch erzeugt und ist nicht exakt reproduzierbar.